Start des Einkaufsfahrdienstes im Isinger Feld

Die Flexibilität lässt im Alter bei vielen Menschen spürbar nach. Dies kann vor allem für die eigene Mobilität gelten und die Teilhabe am öffentlichen Leben signifikant erschweren. „Gerade wenn beispielsweise wie bei mir Rücken, Wirbelsäule oder die Füße nicht mehr so gut mitmachen, sind wir als ältere Menschen in unserer Bewegungsfreiheit häufig sehr eingeschränkt“, weiß die 75-jährige Brigitte Müller zu berichten.

So wie sie dachten und denken viele Bewohner des Isinger Feldes in Leithe. Deshalb gibt es nun schon seit über zehn Jahren einen Einkaufsfahrdienst – organisiert vom Essener Kreisverband der AWO und dem Wohnungsanbieter Allbau. Im Isinger Feld und damit auch im AllbauQuartier MeistersingerPark leben viele Senioren, die den Fahrdienst für sich kostenlos in Anspruch nehmen können. Nach einer halbjährigen Pause ist jetzt seit Dienstag um 9:00 Uhr wieder ein Treffpunkt auf dem Isingplatz am Haltestellenschild im Parkplatzbereich organisiert. Gegen 11:00 Uhr ist der Bus dann wieder zurück. Jeden Dienstag ermöglicht der regelmäßige Fahrdienst auf eine unproblematische Art und Weise den täglichen Einkauf und weitere Besorgungen. Ziel ist das kleine Einkaufszentrum mit Penny, Edeka, Arzt, Apotheke und Tierfuttergeschäft an der Wattenscheider Straße.

Bis zu acht Personen passen in den Bus. Ist die Nachfrage einmal größer, wird niemand stehengelassen. „Zur Not fahren wir eben zwei Mal", sagt AWO-Geschäftsführer Oliver Kern. Die Fahrerin des Busses, Sonja Späder, ergänzt: „Ganz wichtig: Wir haben eine Einstiegshilfe, damit die Treppen in den Bus auch geschafft werden. Rollatoren nehmen wir auch mit!“

Zunächst war der beliebte Service für die rund 550 Mietparteien des Allbau im Isinger Feld entwickelt worden. Dazu Allbau-Prokurist Samuel Šerifi: „Wir suchten nach einer Idee, die einerseits zum Erhalt der Selbstständigkeit beiträgt und andererseits vielleicht auch die Nachbarschaft stärkt. Durch den Einkaufsfahrdienst kommen ältere Menschen raus aus ihren vier Wänden und bleiben in ihrem Umfeld mobil. Gleichzeitig erleben unsere Mieter etwas, treffen vielleicht „alte“ Bekannte, halten ein Schwätzchen und haben vor allem einen wöchentlichen Termin, auf den sie sich freuen." Auch die Angehörigen profitieren vom kostenlosen Service. Dazu Oliver Kern: „Während Angehörige vielleicht durch den eigenen Alltag zeitlich stark gebunden sind, können die älteren Menschen unabhängig davon ihren Einkauf selbst organisieren“.

Übrigens: Nur in der Corona-Zeit musste der für die Senioren kostenlose Service geändert werden: keine gemeinsame Fahrt, aber der AWO-Einkaufsfahrdienst fuhr für die Stammkundschaft alleine zum Einkaufen und lieferte die Einkaufstüten dann bei den Damen und Herren ab.

 

Eine ähnliche Dienstleistung mit ebenfalls sehr guter Resonanz bieten AWO und Allbau auch in Quartieren in Altendorf und Huttrop an. Ganz klar: Die zurückgewonnene Freiheit durch Einkaufsfahrdienste bedeutet für die Senioren mehr Abwechslung, soziale Kontakte und Vorfreude auf ein gemeinsames Einkaufserlebnis mit Nachbarn.